Deutschland / Nordeuropa
Das Deutsch-Nordeuropäische Programm versteht sich als Forum für den Dialog der fünf nordischen und drei baltischen Staaten mit Deutschland. Es wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen, zunächst mit den fünf nordischen Staaten Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden. Seit 2015 wurde der Austausch um die baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen erweitert. Das Programm lebt unter anderem davon, dass das Interesse der Deutschen an den politischen Systemen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Nordeuropa ungebrochen groß ist. Umgekehrt interessieren sich Nordeuropäer und Balten zunehmend für Deutschland – als großer Handelspartner, aber auch als kultureller und politischer Impulsgeber.
Insgesamt umfasst das Programm bis zu 22 Arbeitsstipendien. Während die Teilnehmer:innen aus den nordischen und baltischen Staaten eine deutsche Redaktion besuchen, reisen elf deutsche Stipendiat:innen in je eines der acht nordischen und baltischen Länder.
Die Einführungskonferenz in einer der Hauptstädte bringt die Teilnehmer:innen des Programms zusammen. In Gesprächen mit führenden Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft können sich die Journalist:innen über aktuelle Themen sowie über die deutsch-nordeuropäisch-baltische Zusammenarbeit informieren. Zum Ende des Programms kommen die Fellows in Berlin zu einer intensiven Abschlussveranstaltung zusammen, um sich über ihren Arbeitsaufenthalt im Ausland auszutauschen und mögliche weitere Recherchen und Beiträge zu vertiefen.
Ablauf
Das Stipendium beginnt mit einer viertägigen Einführungstagung in einer der nordischen Hauptstädte oder Berlin. Das Gastmedium suchen die IJP in Absprache mit den Stipendiat:innen aus. Auf einer Abschlusstagung geben die Teilnehmer:innen ihre journalistischen Arbeiten und einen mindestens dreiseitigen Erfahrungsbericht ab. Texte und Berichte gehen in eine Abschlussdokumentation ein.
Bewerbung
Bewerben können sich Journalist:nnen zwischen 18 und 45 Jahren, die als freie Mitarbeiter:innen, Volontär:innen oder Redakteur:innen bei deutschen Medien tätig sind. Sprachkenntnisse einer nordischen Sprache – bzw. bei Bewerbungen aus Nordeuropa der deutschen Sprache – sind nicht Voraussetzung. Arbeitsfähige Englischkenntnisse werden in jedem Fall erwartet. Weitere Details zum Bewerbungsverfahren können der aktuellen Ausschreibung entnommen werden.
Stipendienzahlung
Die deutschen Stipendiat:innen erhalten eine einmalige Zahlung von 3.800 Euro. Der Betrag soll einen Teil der Reisekosten, der Verpflegung und der Unterkunft decken. Ein Eigenbeitrag wird erwartet. Eine Vergütung der Arbeit vor Ort ist nicht vorgesehen.
„Ich war schon mehrfach in Island – aus beruflichen und privaten Gründen. Insofern hatte ich bereits die Erfahrung gemacht, vor Ort als Journalistin unterwegs zu sein. Als IJP-Stipendiatin zu reisen und somit direkt an ein isländisches Medium(Morgunblaðið/Iceland Monitor) angeschlossen zu sein, hat allerdings einen entscheidenden Unterschied gemacht: Ich hatte einen viel besseren Zugang zu Informationen und Ansprechpartner:innen. Ich war aktueller über das Geschehen in Island informiert und es war einfacher für mich, Interviews u. a. zu bekommen.“
Christine Dohler, Stipendiatin 2021